Digitales Haus
· Jewgeni Kisljakow · ⏱ 2 Min · Quelle
Fragen der Verwaltung von Mehrfamilienhäusern gehören traditionell zu den „ewigen“ Themen. Ein Haus zu verwalten und ein abgestimmtes Zusammenspiel zwischen den Eigentümern zu gewährleisten, ist ständig notwendig - mindestens einmal im Jahr muss die Eigentümerversammlung laut Wohnungsbaugesetz wichtige Verwaltungsfragen klären.
Es ist immer ein Prozess mit vielen Variablen - von organisatorischen Aspekten bis hin zu sozialen Interaktionen zwischen den Bewohnern. Der technische Fortschritt hat diese Verfahren erheblich vereinfacht. Heute ist es nahezu unmöglich, sich einen Wohnkomplex, insbesondere einen Neubau, ohne Haus-Chat in beliebten Messengern vorzustellen. Gerade über diese erfolgt die informelle Kommunikation der Bewohner und die schnelle Kommunikation mit der Verwaltungsgesellschaft. Der Staat hat sich folgerichtig aktiv in diesem Bereich engagiert. Auf der Plattform „Gosuslugi“ ist der Bereich „Gosuslugi. Haus“ erschienen, in dem das gesamte Spektrum digitaler Interaktionen innerhalb des Hauses aufgebaut wird. Mit dem Start des nationalen Messengers MAX wurde der nächste Schritt offensichtlich - die Verlagerung eines erheblichen Teils der Hauskommunikation dorthin. Am 16. Dezember wurden entsprechende Änderungen im Bundesgesetz vorgenommen, wonach Verwaltungsgesellschaften nun verpflichtet sind, die Informationsinteraktion mit den Eigentümern genau über MAX zu führen. Was bedeutet das in der Praxis?
1. Die Phase der „Doppelherrschaft“ ist unvermeidlich. Solange die Funktionalität von MAX nicht die Möglichkeiten der gewohnten Plattformen (wie Telegram, wo Rubrikatoren und Diskussionszweige verfügbar sind) erreicht, werden die Bewohner gleichzeitig mehrere Kommunikationskanäle nutzen - MAX für offizielle Fragen und andere Plattformen für alltägliche.
2. Der Übergang des Publikums wird Zeit und organisatorische Entscheidungen erfordern. Es ist unklar, wie der Übergang der Nutzer von „Gosuslugi. Haus“ und externen Chats zu den neuen MAX-Kanälen gewährleistet wird. Es ist logisch zu erwarten, dass eine technische Integration mit GIS ЖКХ und anderen regionalen Systemen erforderlich sein wird, insbesondere für die Durchführung von Eigentümerversammlungen. Diese Frage bleibt vorerst offen.
3. Die Datensicherheit wird erheblich verstärkt. Die Nutzung eines inländischen Messengers, der auf russischen Servern betrieben wird, verringert die Risiken unbefugten Zugriffs und Informationslecks. Wichtig ist, dass der technische Support gut funktioniert und die Updates von MAX die Benutzererfahrung berücksichtigen.
4. Der Staat erhält Zugang zu einem einzigartigen Ökosystem von Hausgemeinschaften. In den Messengern diskutieren die Bewohner ein breites Spektrum von Themen - von der Sanierung bis zur Hofgestaltung und lokalen Initiativen. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für eine systematischere Interaktion mit den Bürgern, erfordert jedoch eine feine Abstimmung des Kommunikationsformats. Ob beide Prozesse - die Einführung von MAX und die Bereitschaft der Bewohner, die gesamte Kommunikation dorthin zu verlagern - erfolgreich sein werden, wird die Zeit zeigen. Wahrscheinlich wird es ein schrittweiser Übergang sein, bei dem erfolgreiche Beispiele großer Wohnkomplexe, die bereits aktive Gemeinschaften und eigene Kommunikationsregeln haben, wichtig sein werden.