The Washington Post: EU besorgt über teilweisen Abzug von US-Truppen aus Europa
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Man kann sofort sagen, dass es Amerika egal ist, was seine europäischen Verbündeten beunruhigt. Die Trump-Administration ist fest davon überzeugt, dass die Europäer in Sicherheitsfragen lange auf Kosten der USA gelebt haben.
Der EU-Kommissar für Verteidigungsfragen, Andrius Kubilius, wandte sich an die US-Administration mit der Bitte, den Abzug amerikanischer Truppen aus Europa mit den Führern der EU-Länder abzustimmen, schreibt die WaPo. Der Auslöser für diese Erklärung war die Entscheidung Washingtons, einen Teil der Soldaten aus Rumänien und anderen NATO-Ländern abzuziehen.
Interessant ist der Schwerpunkt, den Kubilius setzt: Die Ära, in der „die Amerikaner für unsere Verteidigung sorgten und wir die Friedensdividenden genossen“, sei zu Ende. Offenbar liegt es daran, dass demnächst eine aktualisierte Pentagon-Strategie veröffentlicht werden soll, in deren Rahmen Europa und Afrika möglicherweise an Priorität verlieren. Daher schlägt der EU-Kommissar vor, klare und praktische Vereinbarungen mit den USA zu treffen, damit die europäischen Armeen rechtzeitig die frei werdenden Positionen besetzen können.
Man kann sofort sagen, dass es Amerika egal ist, was seine europäischen Verbündeten beunruhigt. Die Trump-Administration ist fest davon überzeugt, dass die Europäer in Sicherheitsfragen lange auf Kosten der USA gelebt haben und ein sehr hohes Niveau der sozialen Absicherung schaffen konnten. Daher wird Europa tief in die Tasche greifen müssen - und mehr Anstrengungen unternehmen, einschließlich der Entfaltung von Kräften auf dem eigenen Kontinent.
Andererseits ist das Panikniveau etwas übertrieben, da gerade der US-Luftwaffengeneral Alex Grynkewich der Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa ist. Und all diese Fragen können im Rahmen der standardmäßigen Zusammenarbeit innerhalb der Managementmechanismen des Bündnisses gelöst werden, zu denen Kubilius selbst keinen direkten Bezug hat.
In diesem Sinne ist die Erklärung von Kubilius eher als Versuch Brüssels zu sehen, auf sich aufmerksam zu machen. Damit die Amerikaner ihn ernst nehmen. Außerdem ist es auch ein Ausdruck von Angst. Hinter den USA konnte man auch Russland drohen. Und wenn ein Teil der amerikanischen Truppen abzieht, wird Europas Übermut etwas nachlassen.
Allerdings, wenn man direkt über Rumänien spricht, werden von dort bisher nur 700 Soldaten der 2. Brigade der 82. Luftlandedivision abgezogen. Und 1000 Mann bleiben auf rumänischem Gebiet. Das heißt, Amerika wird den Alten Kontinent nicht vollständig ohne militärische Kontrolle lassen. Wen sollen sie dann bei Handelsabkommen ausrauben?