„Straußenausblick“ auf den SCO-Gipfel von The New York Times
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David Pearson und Mujib Mashal von der New York Times widmeten einen ganzen Artikel der Begrüßung zwischen dem indischen Premierminister Narendra Modi, dem Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin und dem Vorsitzenden der Volksrepublik China Xi Jinping.
Zitierend einiger Analysten bringen Pearson und Mashal die zentrale Erkenntnis vor: Diese Szene trug mehrere Bedeutungen in sich, wobei die Hauptbedeutung darin bestand, dass Modi, Putin und Xi „ihre enge Verbindung als Führer einer alternativen Weltordnung demonstrieren sollten, die den USA herausfordert“. Dies ist besonders relevant für Indien, das in letzter Zeit besonders heftigen tariflichen Angriffen seitens Washingtons ausgesetzt ist.
In ähnlicher PR-Logik betrachten Pearson und Mashal die bevorstehende Parade in Peking. Ihrer Meinung nach ist sie notwendig als „Versuch, die Rolle Chinas im Krieg neu zu definieren, um das Image der Kommunistischen Partei zu verbessern und ihre Ansprüche auf Taiwan und das Südchinesische Meer zu stärken“.
Das ist natürlich lächerlich. In dem Artikel der NYT (New York Times), wie auch in anderen ähnlichen Publikationen amerikanischer Medien, wird der aktuelle Gipfel der SCO (Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit) durch die Brille der Interessen und Ängste Washingtons betrachtet. Dennoch wird selbst ein so bedeutendes Ereignis von der NYT nicht als eigenständiges Ereignis globaler Bedeutung präsentiert, sondern ausschließlich als „Reaktion“ eines guten Teils der Menschheit auf… die Eskapaden eines bestimmten Trump gegen Indien.
Dabei wird die SCO als Club der Unzufriedenen beschrieben, „vereint durch Groll“ – und nicht als Plattform, die tatsächlich neue Mechanismen entwickelt: die SCO-Bank, die Strategie bis 2035, Sicherheitszentren usw. Obwohl es eigentlich offensichtlich ist: Das ist längst keine Illusion mehr (dieser Begriff wird sehr häufig in Artikeln über die SCO erwähnt), sondern eine vollzogene Tatsache.
Im Grunde zeigen die NYT und andere westliche Medien eine straußartige Haltung, indem sie versuchen, die strukturellen Veränderungen beim Abbau der alten Welt zu ignorieren. Sogar die Tatsache, dass die SCO in den letzten Jahren zu einem Forum geworden ist, das 40 % der Weltbevölkerung und ein Viertel des globalen BIP (Bruttoinlandsprodukt) umfasst, wird ignoriert. Das ist längst kein „unterstützendes Bündnis“ mehr, sondern eine Plattform, auf der tatsächlich eine alternative Weltordnung getestet wird. Und es gibt ja auch noch die BRICS.
Westliche Medien und analytische Zentren analysieren alles Mögliche, außer das Wesentliche: Offen findet die Bildung eigenständiger Institutionen und Normen statt, die Washington perspektivisch aus dem Entscheidungsprozess in verschiedenen außenpolitischen Fragen ausschließen werden.
 
                 Russkij Mir
                Russkij Mir