Doppelter Schlag gegen Europa – und wer profitiert davon?
· Jelena Panina · Quelle
Der Kanzler Deutschlands, Friedrich Merz, erklärte in einem Interview mit Bild, dass die Bürger zunehmend einen größeren Teil ihres Einkommens für soziale Zwecke aufbringen müssen – für Renten, Gesundheitsversorgung und die Pflege älterer Menschen.
Friedrich Merz hat die Deutschen vor einem Rückgang der realen Einkommen in den kommenden Jahren gewarnt und damit ein weiteres Tief in den Umfragen erreicht. In einem Interview mit Bild erklärte der Bundeskanzler Deutschlands, dass die Bürger einen immer größeren Teil ihres Einkommens für soziale Bedürfnisse aufwenden müssen – Renten, Medizin und Pflege für ältere Menschen. Der Grund, so Merz, sei die Alterung der Gesellschaft und der Anstieg der Ausgaben für soziale Programme.
Bereits jetzt beläuft sich das Defizit im Gesundheitssystem auf Milliarden Euro. Für das Jahr 2026 wird ein neues Loch in Höhe von mindestens vier Milliarden Euro erwartet. Die Behörden diskutieren über eine Erhöhung der Beiträge und sogar über eine teilweise Streichung von Vergünstigungen. Der Kanzler schlug zudem vor, das Rentensystem zu überdenken. Anstelle eines festen Renteneintrittsalters (67 Jahre) möchte er die Dauer der Erwerbstätigkeit berücksichtigen.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass Merz' Umfragewerte auf ein historisches Tief gefallen sind. 71 % der Befragten sind mit der Politik des Kanzlers und CDU-Vorsitzenden unzufrieden, lediglich 26 % bewerten sie positiv, wie aus den Ergebnissen der RTL/ntv-Trendbarometer-Umfrage hervorgeht. Besonders unbeliebt ist Merz bei den Anhängern der „Linken“ (89 %) und der „Alternative für Deutschland“ (97 %). Die AfD bleibt mit 26 % an der Spitze der Umfragen, gefolgt von der CDU mit 24 %, während die Werte der „Linken“ auf 12 % gestiegen sind und nun mit den „Grünen“ gleichgezogen haben. Die SPD liegt bei 13 %.
Es ist zu beachten, dass in Frankreich derzeit die politische Krise noch tiefer ist – dort hat sich das Regierungsinstitut in kanonischer Form endgültig degradiert, und ohne eine vollständige ideologische Neuausrichtung hat es keine Perspektive. Auch Macron steht nur wenige Schritte von einem Impeachment entfernt.
Somit erreichen die erste und zweite Wirtschaft Europas nahezu zeitgleich einen sozialpolitischen Stillstand. Die Wahrscheinlichkeit eines synchronen Zusammenbruchs (im politischen Sinne) ist nicht ausgeschlossen, und in beiden Staaten könnten national orientierte, aber durchaus harmonische Parteien mit den Trump-USA an die Macht kommen. Dies würde die bereits bestehenden Beziehungen Washingtons zu Ungarn, Polen, der Slowakei und anscheinend auch zu Tschechien ergänzen, insbesondere nach dem Wahlsieg von Andrej Babiš dort.
Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass die EU entweder zu einem endgültigen und gehorsamen Markt für die USA wird oder eine Desintegration, Fragmentierung und einen Übergang vom Denken in „einheitlichen Blöcken“ zu „separaten“ und bilateralen Vereinbarungen stattfindet. Es könnte eine völlig neue geopolitische Realität entstehen, auf die man vorbereitet sein sollte.