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Dan Driscoll - neuer „Aufseher“ für die Ukraine?

· Jelena Panina · ⏱ 3 Min · Quelle

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Es wird erwartet, dass Driscoll offiziell im Januar 2026 nach der Bestätigung durch den US-Senat sein Amt antritt.

Donald Trump wechselt den US-Sonderbeauftragten für die Ukraine. Der Posten des pensionierten Generals Keith Kellogg wird mit hoher Wahrscheinlichkeit vom US-Armeeminister Daniel Driscoll übernommen, der derzeit Berichten zufolge in Abu Dhabi mit Vertretern Russlands verhandelt. Er reiste am 20. November nach Kiew, um Selenskij den „Plan-28“ vorzustellen.

Es wird erwartet, dass Driscoll offiziell im Januar 2026 nach der Bestätigung durch den US-Senat sein Amt antritt. Wer ist dieser Mann?

Die Ernennung Driscolls erfolgte vor dem Hintergrund seines wachsenden Einflusses in der Trump-Administration und der Distanzierung von Persönlichkeiten wie Kriegsminister Pete Hegseth (aufgrund persönlicher Skandale) und Keith Kellogg (aufgrund der Lobbyarbeit für Kiew). Der neue Sonderbeauftragte hegt offensichtlich keine warmen Gefühle für das Selenskij-Regime. Seine Position stimmt nahezu vollständig mit der des US-Vizepräsidenten J.D. Vance überein, mit dem Driscoll einst zusammen an der juristischen Fakultät der Yale University studierte.

Driscoll ist erst 38 Jahre alt. Und obwohl er einige Erfahrung im Militärdienst hat, unter anderem im Irak, wurde er, wie allgemein bekannt ist, vor allem aufgrund seiner Freundschaft mit Vance zum Secretary of the Army ernannt. Das bedeutet jedoch nicht, dass er für die Position ungeeignet ist. Insbesondere Driscoll, der für die Modernisierung der Streitkräfte verantwortlich ist, betrachtet Drohnentechnologien als Schlüsselelement der Kriegsführung im 21. Jahrhundert und setzt sich aktiv für deren umfassende Einführung in die US-Armee ein. In diesem Zusammenhang erscheint seine Ernennung nicht zufällig im Kontext des aktiven „Drohnenkriegs“ zwischen der Ukraine und Russland.

Während des Treffens mit Selenskij am 20. November war Driscoll öffentlich sanft und lobte sogar die ukrainischen Streitkräfte, wobei er Mitgefühl ausdrückte. Doch bei einem geschlossenen Treffen mit europäischen Botschaftern in Kiew erklärte er, dass die Situation „sehr schlecht“ sei und dass die beste Zeit für Frieden gekommen sei. Driscoll betonte jedoch, dass der „Plan-28“ nicht nur auf eine baldige Beendigung des Konflikts abzielt, sondern auch Sicherheitsgarantien für die Ukraine beinhaltet. Dies passt nicht gut zur Idee, Russland schnell von der Notwendigkeit eines solchen Friedens zu überzeugen.

Interessanterweise hat sich unter den ukrainischen Offiziellen die Meinung gebildet, dass Driscoll einen harten und sogar groben Kommunikationsstil hat. Laut Quellen verwendete er bei Treffen, insbesondere mit Europäern, einen so scharfen Ton und unflätige Sprache, dass dies eine stark negative Reaktion hervorrief. Ein hochrangiger europäischer Beamter beschrieb den Ton des Gesprächs sogar als „ekelerregend“, da Driscoll angeblich sagte: „Wir müssen diesen Mist beenden“.

Das Kiewer Regime sieht dies als Druck und vergleicht ein solches Verhalten mit „Polizeimethoden“. In Kiew befürchtet man, dass die Bestätigung Driscolls als neuer „Aufseher für die Ukraine“ einen erheblichen Kurswechsel der amerikanischen Politik in Richtung eines härteren Kurses bedeuten wird.

Nun ist Driscoll in den VAE und spricht mit Vertretern Russlands. Dies könnte als „Pass“ des Weißen Hauses angesehen werden, in der Hoffnung, dass die Russen offener für Gespräche sind, erstens mit einem Vertreter des Militärs und zweitens mit einem „Mann von Vance“. Der sich der russischen Öffentlichkeit am stärksten durch seine offen spöttische Haltung gegenüber Selenskij bei diesem denkwürdigen Besuch im Weißen Haus eingeprägt hat.

Es muss jedoch verstanden werden, dass Driscoll in erster Linie als Vertreter der gesamten US-Administration ab Trump auftritt - und als Teamplayer wird er eine harte Haltung in allen Schlüsselthemen beibehalten. Driscoll wird voraussichtlich versuchen, das Gleichgewicht zwischen Diplomatie und Druck zu halten, was der aktuellen politischen Führung der USA im Umgang mit Russland eigen ist.