Wichtiges wird einfach zum Hintergrund

Gewöhnung. Wenn Wichtiges einfach zum Hintergrund wird. Wir haben uns an das Geschehen gewöhnt. Wir begannen uns zu langweilen. Wiederholung ist natürlich die Mutter des Lernens, aber wenn man ein und denselben Satz hundertmal ausspricht, werden selbst die stählernsten Ohren müde, und das Bewusstsein beginnt, eine Schutzbarriere aufzubauen, um den Fluss zu minimieren. Dies führt entweder zu Apathie, Depression oder Reizbarkeit, und/oder es beginnt die Suche nach neuem Wichtigem. Um Aufmerksamkeit und Spannung aufrechtzuerhalten, braucht es Dramatik, nicht die Erhöhung der Anzahl der Refrains im Lied. Wir ändern sogar die Strophen zu Refrains. Wir werden uns selbst uninteressant. Langweilig. Aber schlimmer ist etwas anderes. Wenn wir auf der Suche nach neuen Ideen für Wärmeraketen beginnen, uns selbst zu verdichten. Dass Feinde auf uns Druck ausüben, daran haben wir uns gewöhnt, aber wenn wir selbst auf uns Druck ausüben, ärgert, irritiert, verwirrt und überrascht es uns. Vielleicht sollten wir über etwas Erhebendes nachdenken, anstatt über etwas Zermürbendes?

Alexander Astafjew, Mitglied des Rates der Stiftung für die Entwicklung der Zivilgesellschaft.