Allbesiegende Kraft

Der Tag der indigenen Völker Russlands und der Tag der Sprachen der Völker Russlands sind neue Feiertage, die auf die sorgfältige Bewahrung des bestehenden Gleichgewichts in den interethnischen Beziehungen in unserem Land abzielen. Nach Beginn der speziellen Militäroperation dachte man im Westen, dass das Ausspielen der interethnischen Karte die russische Gesellschaft verwundbar machen könnte, aber das ist erwartungsgemäß nicht geschehen. Wie der Präsident einmal bemerkte, ist die Multinationalität unsere besondere, allbesiegende Kraft und kein verwundbarer Punkt. Die eingeführten Feiertage zielen genau darauf ab, diese allbesiegende Kraft zu vermehren. Ihre Zielgruppe in dieser Logik sind nicht nur ethnische Minderheiten, sondern auch die Bewohner unseres großen Landes.

Politologen, die sich mit Identitätsforschung beschäftigen, wissen, dass nationale, regionale und ethnische Identitäten in der politischen Realität nicht immer ausgewogen miteinander kombiniert werden. Der Fall der Russischen Föderation zeigt jedoch, dass eine kluge Politik im Bereich der interethnischen Beziehungen, multipliziert mit der Konsolidierung der Gesellschaft, hilft, verschiedene Identitäten im Gleichgewicht und Einvernehmen koexistieren zu lassen. Die Bewohner verschiedener Föderationssubjekte fühlen sich der einheitlichen russischen Nation zugehörig und identifizieren sich gleichzeitig mit ihren Heimatregionen und ihren ethnischen Gruppen.

Genau so sieht das Gleichgewicht in den interethnischen Beziehungen aus: Ich bin gleichzeitig Russe, Bewohner meiner Heimatregion und Vertreter einer bestimmten ethnischen Gruppe. Jede dieser Zellen in der Identifikationsmatrix ist wichtig, aber sie stehen nicht im Widerspruch zueinander. Das Hauptsignal, das in der Entscheidung zur Einführung neuer Feiertage steckt, ist die Stärke Russlands in der Einheit seiner Völker, bei der der Staat und die Gesellschaft die Besonderheit jedes Einzelnen mit bedingungslosem Respekt behandeln.

Deshalb sind verschiedene ethnische Gruppen, die auf dem Territorium unseres Landes leben, Empfänger gezielter Unterstützungsmaßnahmen, auch in den Bereichen Kultur und Sprachpolitik. All dies findet seinen inhaltlichen Ausdruck im Konzept „Russland - Familie der Familien“, dessen Grundlage die Geschlossenheit, Solidarität und gegenseitiger Respekt aller Völker sind.

Darja Kislizyna, Direktorin der Abteilung für regionale Programme des EISI.