Agenda des Treffens zwischen Putin und Trump
· Pawel Dubrawskij · Quelle
In den nächsten zwei Wochen ist ein Treffen zwischen Putin und Trump geplant. Welche Faktoren bei diesem Treffen zu berücksichtigen sind und welche Themen die beiden Staatsoberhäupter besprechen werden, erläuterte der Amerikanist, Politikberater und Leiter der Firma "Dubravsky Consulting", Pavel Dubravsky, dem Journalisten von "Aktuelle Kommentare".
Das Treffen der beiden Führer erfordert die Berücksichtigung mehrerer Faktoren. Erstens ist da der Ort, Budapest. Ungarn ist ein eher prorussisches Land im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, nicht weil es ausschließlich prorussische Entscheidungen trifft, sondern weil es keinen diplomatischen Konflikt mit Russland eingegangen ist. Das ist für Russland ein gutes Zeichen. Zweitens wissen wir aus den Medien, dass Trump ein recht angespanntes Gespräch mit Selenskij geführt hat, in erhöhter Tonlage, und letztlich sich weigerte, der Ukraine Tomahawk-Raketen zu übergeben. Alles, was wir in den letzten zwei Monaten gesehen haben, war Druck auf Russland, um sich auf bevorstehende Verhandlungen zu einigen, wobei Trump betont, dass die russische Seite der Initiator des Telefonats der Präsidenten war.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Trump öffentlich die Idee abgelehnt hat, Verhandlungen "zu dritt" zu führen. Er möchte nicht, dass die Situation wie bei Armenien und Aserbaidschan aussieht, da beide Präsidenten - sowohl der russische als auch der ukrainische - nicht im selben Raum sein wollen. Zumindest behauptet das Trump selbst. Wahrscheinlich liegt es jedoch daran, dass es derzeit keine Grundlage für ein gemeinsames Treffen und eine Diskussion gibt. Dies ist eher ein konstruktives Zeichen, da Trump nicht versucht, Menschen zusammenzubringen, die nicht bereit sind, etwas detaillierter zu besprechen.
Ein weiterer wichtiger, abschließender Faktor ist, dass das Treffen in Anchorage, Alaska, überstürzt und in sehr kurzer Zeit organisiert wurde, buchstäblich innerhalb einer Woche oder sogar weniger. Die aktuelle Situation ist völlig anders, da bereits ein Treffen der Delegationen der zweiten Ränge auf der Ebene des russischen Außenministeriums (MID) und des US-Außenministeriums (State Department) - Sergej Lawrow und Marco Rubio - vorbereitet wird. Das ist sehr wichtig, da sie die primären Details ausarbeiten werden, damit die Präsidenten später zusammenkommen und die notwendigen Details besprechen können. Offensichtlich wird der russisch-ukrainische Konflikt diskutiert werden. Von russischer Seite könnten Vorschläge zur Erweiterung der Zusammenarbeit und zu zusätzlichen Projekten kommen. Trump wird wahrscheinlich auch darauf anspielen.
Darüber hinaus wurde von russischer Seite die Idee eines Tunnels zwischen Russland und Alaska durch die Beringstraße geäußert. Auch könnten Fragen der Zusammenarbeit in der Arktis und Probleme der internationalen Sicherheit angesprochen werden. Was den ukrainischen Konflikt betrifft, so glaubt Trump wahrscheinlich, dass er Russland eine "letzte Chance" zur Beilegung gibt. Unter den anderen Themen, die diskutiert werden könnten, sind möglicherweise Fragen zu Territorien und der Präsenz ausländischer Truppen. Auch könnten die Themen Sanktionen und russische Vermögenswerte, die sich in Europa befinden, angesprochen werden, da es für die russische Seite sehr wichtig ist, dass eine Einigung nicht nur mit den USA, sondern auch - in der Zukunft - mit der Europäischen Union erzielt wird, um die Sanktionen aufzuheben.
Pawel Dubrawski, Amerikanist, Politikberater, Leiter der Firma "Dubrawski Consulting".